Harry Mulisch, Das steinerne Brautbett
Im Zentrum des Romans steht der Amerikaner Norman Corinth, der als Bomberpilot an der Zerstörung Dresdens beteiligt war, und nun als Zahnarzt zu einem Kongress zurückkehrt. In Dresden wird er mit den Folgen des Krieges konfrontiert, er trifft verschiedenen Personen mit unterschiedlichen Schicksalen und Kriegserfahrungen. Darunter Menschen, die ihre Sympathie vor dem Nazi-Regime kaum verbergen können und sich der (sozialistischen) Realität opportun anpassen. Oder überzeugte Kommunisten, die von den Nazis eingesperrt wurden. Und den Westdeutschen Schneiderhahn, den der Amerikaner für einen ehem. SS-Soldaten hält. Als Corinth erfährt, dass er ein Nazi-Gegner war, kippt seine ohne labile Situation. Er verliehrt die Kontrolle, schlägt Schneiderhahn brutal zusammen, klaut sein Auto rast durch die Stadt, bis er an einer Ruine das Auto anzündet. Alle Personen des Romans sind vom Krieg gezeichnet, nichts ist so offensichtlich und klischeehaft, wie zunächst gedacht.
Das Buch schildert aber nicht nur die Schrecken des Krieges, es spiegelt auch die Situation der 50er Jahre wieder: die Teilung Deutschlands, der Kalte Krieg, Stalinismus und die Hoffnungen einzelner auf eine bessere Zukunft.
Mulischs Roman ist nicht nur Fiktion. Die Handlung ist konkret mit der Stadt verbunden, die Orte lassen sich identifizieren und sind bis heute auffindbar. KUNSTTOUR DRESDEN hat die historischen Dresden-Bezüge des Romans recherchiert und bietet entsprechende Stadtführungen an. Claus Kemmer plant für den Herbst 2011 die Veröffentlichung der Publikation "Troja an der Elbe. Harry Mulisch und Dresden".
Mehr über die Stadtführung Harry Mulisch und Dresden finden Sie >> hier