Pinturicchio: ein "Gesicht der Renaissance" in Dresden
Die Ausstellung „Gesichter der Renaissance“ im Bode-Museum zeigt auch Meisterwerke aus Dresden. Eines der Hauptwerke der Frührenaissance, das „Bildnis eines jungen Mannes“ von Pinturicchio, schmückt nun die großartige Sonderausstellung in Berlin.
Das Gemälde gehört zum ältesten Bestand der Dresdner Galerie und wurde bereits im Inventar von 1722 genannt. Damals sah man in dem Dargestellten den Meister der Hochrenaissance, Raffael. Über die Zuschreibung des Bildes wurde viel spekuliert, bevor es Pinturicchio zugewiesen wurde, der eigentlich Bernardo di Betto Biagio, heißt und zwischen 1481-1483 an der Ausmalung der Sixtinischen Kapelle beteiligt war.
Zu den zahlreichen Liebhabern dieses Gemäldes zählen auch Louis Aragon und Jean Cocteau, die sich ausführlich in ihren „Gesprächen über die Dresdener Galerie“ darüber äußern. Cocteau: „Man kann sich nicht vorstellen, wie ein Gesicht besser die Verachtung des Kindesalters für das, was es nicht weiß, ausdrücken könnte. Dieses verschlossene und versiegelte Gesicht der Kindheit, das einen geheimnisvollen Schatz vor der Verschleuderung durch die Erwachsenen schützt.“ (S.104)
Man muß sich Cocteaus psychologischer Interpretation nicht anschließen und kann dennoch feststellen, daß sich das Gemälde durch eine besonders eindrückliche, herbe Sichtweise auszeichnet. Unsentimental und direkt vermittelt uns Pinturrichio das Bild des Dargestellten, das dennoch nicht fassbar erscheint. Und das sich so harmonisch in die Reihe großer „Gesichter der Renaissance“ einreiht.
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